2023/09 FDP vor Ort: Diskussion über Borkenkäferbefall / Großer wirtschaftlicher Schaden

2023/09 FDP vor Ort: Diskussion über Borkenkäferbefall / Großer wirtschaftlicher Schaden

Freie Demokraten sprechen mit Vlothoer Waldbauern über „Naturverjüngung“

Vlotho. Nach dem massiven Borkenkäferbefall vor vier Jahren ist die Fichte in den Wäldern von Christina und Axel Aßbrock nahezu komplett verschwunden. Der wirtschaftliche Schaden war groß. „Die anhaltend trockenen und heißen Temperaturen haben zu einer immensen Verbreitung der Borkenkäfer geführt. Wir mussten die Fichtenbestände vorzeitig fällen“, sagte Axel Aßbrock und fügte sogleich hinzu: „Befallenes Holz ist bis zu 40 Prozent weniger wert als gesundes Holz“. Auf der betroffenen Fläche von etwa drei Hektar galt es für eine Folgekultur zu sorgen. „Statt auf Aufforstung zu setzen, haben wir uns für Naturverjüngung als forstliches Wiederbewaldungsverfahren entschieden“, erläuterte der Vlothoer Waldbesitzer.

Im Gespräch mit dem FDP-Ortsvorsitzenden Siegfried Mühlenweg, den Ratsmitgliedern Andreas Stocksmeier, Dr. Eckhard Neddermann und Sonja Hammoud (sachkundige Bürgerin) sprach Aßbrock von einem „Feldversuch“. Bei der „Naturverjüngung“ sind die Investitionskosten zwar niedriger, der Holzbestand kann aber erst „etwas später“ geerntet werden als bei der konventionellen Wiederaufforstung, so Aßbrock. Das Ende sei derzeit noch völlig offen. Die Frage, welcher Baum für die Wälder in der Region optimal sei, könne derzeit noch niemand verbindlich beantworten.

Bei einem Spaziergang zum „Ruschberg“ unterstrich der Landwirt den liberalen Gästen die Vorteile der „Naturverjüngung“ für die Jagdausübung. „Ohne Zäune kann sich das Wild besser und frei bewegen“, bestätigte Neddermann, der selbst einige Jahre an der Spitze des Hegerings Vlotho stand. Er erinnerte mit FDP-Fraktionschef Stocksmeier an das bewährte Veranstaltungsformat „FDP vor Ort“. „Wir freuen uns, bei dieser Gelegenheit immer wieder mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich engagieren, etwas Neues wagen und den Standort Vlotho voranbringen“, bekräftigten die FDP-Politiker unisono.

Christina Aßbrock berichtete, dass sie mit ihrem Ehemann im Jahr 2010 den elterlichen Hof Hoberg übernommen habe. Auf Nachfrage von Siegfried Mühlenweg sprach sie von einem neuen Konzept der Inhaberfamilie seit der Betriebsübernahme. Hatten ihre Eltern noch auf die klassische Landwirtschaft und Direktvermarktung gesetzt, wurde in den letzten zehn Jahren die Wald- und Forstwirtschaft massiv ausgebaut, berichtete Frau Aßbrock und ergänzte: „Diesen Weg werden wir weiter fortsetzen“.

Sorge bereitet den beiden Waldbauern die derzeitige Diskussion um den neuen Landschaftsplan im Kreis Herford (VZ berichtete). Geplant seien neben der Umwandlung ganzer Areale auch die Umwandlung von  bisherigen Landschaftsschutzgebieten in Naturschutzgebiete, sagte Axel Aßbrock. Ihm sei es wichtig, „alle Beteiligten“ sowie die Bürgerinnen und Bürger zeitnah in den Planungsprozess  einzubeziehen.

BZ 1: FDP vor Ort (v.l.). Die liberalen Politiker Siegfried Mühlenweg, Andreas Stocksmeier, Dr. Eckhard Neddermann und Sonja Hammoud sprachen mit Axel, Christina und Maximilian Aßbrock. (Foto: FDP)