2022/08 Freie Demokraten auf Handwerkstour bei „Elektro-Gieselmann“ in Vlotho

2022/08 Freie Demokraten auf Handwerkstour bei „Elektro-Gieselmann“ in Vlotho

BZ: Sprachen bei „Elektro-Gieselmann“ über Chancen und Herausforderungen der Branche (v.r.): Elektroinstallateurmeister Rüdiger Aust, der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler (Bünde) und der FDP-Ortsvorsitzende und stellvertretender Kreisvorsitzender Siegfried Mühlenweg (Vlotho).

Rüdiger Aust beschreibt gute Geschäftsentwicklung

Vlotho. Handwerkliches Wissen und Können, kompetente Beratung sowie erstklassiger Service sind für den unternehmerischen Erfolg entscheidend. „Viel Arbeit – aber wenig Material und Personal“, brachte Elektroinstallateurmeister Rüdiger Aust die momentane Situation bei „Elektro-Gieselmann“ in Vlotho im Gespräch mit FDP-Politikern auf den Punkt. Trotz Corona-Pandemie und zum Teil dramatischen Preissteigerungen sei „2022 bisher ein gutes Jahr“, sagte Aust dem heimischen FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler (Bünde) und dem Vlothoer Ortsvorsitzenden Siegfried Mühlenweg.

Die Auftragslage in dem bereits 1953 gegründeten Familienbetrieb sei insgesamt stabil, denn viele Menschen hätten den Wunsch, ihre vier Wände zu modernisieren. Aust: „Aber auch für unsere Branche ist die Materialknappheit längst eine Herausforderung, etwa bei der Einrichtung von Photovoltaik-Anlagen“. Auf Nachfrage von Schäffler bestätigte der Geschäftsführer, dass sich die Lieferprobleme in jüngster Zeit zwar nicht weiter verschärft hätten, die Lage bleibe jedoch fragil. Aust: „Zuweilen müssen wir mehrere Wochen auf ein Teil warten und unsere Kundschaft dafür um Verständnis bitten.“

Nur mit hoch qualifizierten, motivierten und fleißigen Mitarbeitern seien die komplexen Aufgaben im Elektro-Handwerk zu erfüllen, betonte Aust. Der anhaltende Fachkräftemangel und die zurückgehende Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz seien Themen, die ihm derzeit große Sorge bereiteten. „Wir suchen händeringend Personal im gewerblichen Bereich. Eine Ausbildung in unserem Handwerk bietet gute berufliche Chancen und vielfältige Karriere-Möglichkeiten“, hob Aust die Zukunftsperspektiven hervor. Nach seinen Angaben beschäftigt „Elektro-Gieselmann“ elf Mitarbeitende im Ladengeschäft, Büro und im Werkstatt- und Service-Team sowie einen Auszubildenden.

Der vom Schwiegervater Gerhard Gieselmann vor 69 Jahren gegründete Familienbetrieb sei vorrangig privatkundenorientiert, führe aber auch Industrieanlagen-Aufträge aus, so Aust. Mit Digitalisierung und Energiewende, dem Umstellen auf Erneuerbare Energien oder mehr Photovoltaik-Anlagen werde die Nachfrage nach elektrohandwerklichen Leistungen künftig weiter zunehmen, gab sich Aust optimistisch. Das sei erfreulich, könne aber zum Problem werden, wenn sich der Personalmangel noch verschärfen sollte. Aust appellierte deshalb an den Bundespolitiker, sich verstärkt für die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung einzusetzen. Schäffler versprach, diesen Appell als „Auftrag nach Berlin“ mitzunehmen.

Mühlenweg, langjähriger Pressesprecher der Bielefelder Handwerkskammer, unterstrich die Bedeutung des Handwerks für die weitere Entwicklung in OWL. Erheblicher Handlungsbedarf bestehe bei den Schulen. Schülerinnen und Schüler müssten noch besser für eine Ausbildung in den Betrieben vorbereitet werden, sagte Mühlenweg.